[REZENSION] „Schwestern durch die Zeit – Comtesse in Turnschuhen“ von Teresa Hochmuth

Buchcover von Schwestern durch die Zeit

Originaltitel: Schwestern durch die Zeit – Comtesse in Turnschuhen
Genre: Historische Romane, Jugendbuch
Autor: Teresa Hochmuth
Verlag: Magellan Verlag
Erscheinungstermin: 12. Juli 2022
Preis: 17,- Euro gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 256

REZENSIONSEXEMPLAR vom Magellan Verlag

Klappentext

Es muss an einem Fehler im System liegen, dass Dottie eindeutig im falschen Jahrhundert auf die Welt kam. Viel spannender als irgendein cooles Smartphone findet sie nämlich alles aus der Zeit von Jane Austen, weshalb sie sich zum Geburtstag auch kein neues Handy, sondern ein antikes Schreibpult wünscht. Frieda geht es ähnlich: Sie würde lieber in ferne Länder reisen, anstatt sticken und feinere Umgangsformen zu lernen. Doch es steht ein Debütantinnenball an und ihre Mutter, die Baronin von Frankenhofen, will sie dort in die Gesellschaft einführen. Da taucht in Friedas Schreibpult auf einmal ein unbekanntes Heft auf. Als Dottie ebendieses Heft später wieder unter der Klappe hervorholt, ist etwas Eigenartiges passiert: Jemand hat ihr darin eine Nachricht hinterlassen. So entwickelt sich eine Brieffreundschaft zwischen den Jahrhunderten. Und als Frieda eines Tages nach dem Heft greift, während Dottie es gerade erst ins Pult legt, passiert das Unfassbare: Sie zieht Dottie zu sich – ins Jahr 1822.

Charaktere

Dottie: Sie ist gerade 14 Jahre alt geworden und im Gegensatz zu ihren Klassenkameraden träumt sie sich lieber in eine Welt ohne technischen Schnickschnack, sondern mit schönen Kleidern und Bällen. Sie liebt die Bücher von Jane Austen, ihr größter Wunsch zum Geburtstag ist ein Schreibtisch aus dem 19. Jahrhundert und vielleicht eine beste Freundin, die ihre Interessen teilt.

Frieda: Sie ist ebenfalls 14 Jahre alt, lebt aber im Jahr 1822, träumt davon die Welt zu bereisen und Abenteuer auf dem entfernten Kontinent Amerika zu erleben. Sie eckt mit ihren Vorlieben und Interessen eher an, was häufig zu Diskussionen mit ihrer Mutter führt, die sie gerne in die Gesellschaft einführen möchte. Frieda hat zwei ältere Brüder und beneidet vor allem den Ältesten, der anscheinend der Goldjunge ist und dem die Welt offensteht.

Rezension

Eine der Hauptfiguren von Schwestern durch die Zeit – Comtesse in Turnschuhen ist Dottie. Sie ist ein junges Mädchen, dass lieber die Bücher von Jane Austen verschlingt und sich Theaterstücke ansieht, als sich mit Klassenkameraden ihres Alters über die neuesten Tiktok-Trends auszutauschen. Häufig träumt sie sich in die Welt der schönen Kleider, atemberaubenden Bälle und wilden Wiesen. Sie hat oft das Gefühl, dass sie in der falschen Zeit geboren wurde.

Zu ihrem 14. Geburtstag wünscht sie sich anstatt eines neuen Handys einen alten hölzernen Schreibtisch aus dem 19. Jahrhundert. Als sie die ersten Worte ihres Tagebuches verfasst und in die Klappe legt, um schlafen zu gehen, sind am nächsten Tag Sätze in dem Heft, die sich nicht verfasst hat. Dottie tauscht ein paar schriftliche Worte mit der Person ‚auf der anderen Seite‘ aus, bis sie feststellt, dass diese aus dem Jahr 1822 kommt. Durch einen Zufall passiert es schließlich, dass Dottie in Friedas Zeit gezogen wird.

Du erlebst die Geschichte von Dottie und Frieda aus der jeweiligen Perspektive, die sich nach jedem Kapitel abwechseln. Da diese aus der Ich-Perspektive geschrieben werden, kannst du dich sehr schön in die beiden Mädchen einfühlen. Du verstehst sowohl Dotties Seite, die sich immer in diese Welt geträumt hat, die sie aus ihren Büchern kennt.

[Wer von uns hat sich nicht schon einmal gewünscht in die Welt eintauchen zu können, von der wir gerade lesen und die wir nur durch die Buchseiten und mit unserer Fantasie betreten können.]

Frieda hingegen möchte ein freies Leben als junge Frau führen, die Welt sehen und sich nicht den strengen Regeln unterwerfen, die damals noch für die Frauen gegolten hatten. Während du Dottie durch diese für sie neue Welt begleitest, merkst du gleichzeitig, wie Frieda immer unzufriedener wird.

Im groben zusammengefasst war es das auch schon. Ich habe während des Lesens die ganze Zeit auf einen weiteren ‚Knall‘ oder ein großes Abenteuer gewartet. Doch der Spannungsbogen ist nach der Reise in die Vergangenheit abgeflacht und hat nur zwischendrin noch ein bis zwei kleine Hüpfer. Diese halten sich jedoch leider nicht lange aufrecht und verpuffen ganz schnell wieder.

Die Geschichte plätschert langsam vor sich hin, geht aber durchaus auf ein offenes Ende zu. Doch das Interesse an einem zweiten Band wurde für mich hier leider nicht genug geweckt.

Vielleicht liegt es daran, dass es ein Jugendbuch und die Zielgruppe der Leser daher im Teenageralter ist. Aber ich habe das Gefühl, dass selbst eine ‚Bibi-und-Tina‘-Folge mehr Spannung hat.

Fazit: Spannende Thematik, aber leider keine großartige Geschichte. Das Potential dort mehr rauskitzeln zu können, war durchaus gegeben gewesen, wurde aber nicht genutzt.

Meine Bewertung

Grafik 3-Sterne Bewertung