[REZENSION] „Schöne Neue Welt“ von Aldous Huxley

Buchcover Schöne Neue Welt

Originaltitel: Brave New World
Titel: Schöne Neue Welt
Genre: Science Fiction, Negative Utopie
Autor:Aldous Huxley
Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag
Erscheinungstermin: 06. März 2014 (9. Auflage – Erstauflage aus dem Jahr 1932)
Preis: 12,- Euro Taschenbuch, 9,99 Euro eBook
Seitenzahl: 368

Klappentext

Ein heimtückisch verführerischer Aufriss unserer Zukunft, in der das Glück verabreicht wird wie eine Droge. Sex und Konsum fegen alle Bedenken hinweg und Reproduktionsfabriken haben das Fortpflanzungsproblem gelöst. Es ist die beste aller Welten – bis einer hinter die Kulissen schaut und einen Abgrund aus Arroganz und Bosheit entdeckt.

Charaktere

Bernard: Er gehört zu der Kaste der Alphas, wird von seinesgleichen jedoch belächelt, nicht respektiert und für seltsam angesehen. Durch eine Fehlproduktion bei seiner „Herstellung“ sieht er höchstens aus wie jemand von den Gammas. Er ist andersdenkend und will nicht recht in diese perfekte Welt passen.

Rezension

„Kollektivität, Identität, Stabilität.“

Der Roman „Schöne Neue Welt“ wurde im Jahr 1932 das erste Mal veröffentlicht. Erschreckend ist daher, wie aktuell die Thematik in dem Buch ist.

An den Schreibstil und Erzählweise musste ich mich zunächst gewöhnen. Ich wusste nicht, wohin der Roman führen würde, da ich nur wenig über den Inhalt wusste, als mir das Buch empfohlen wurde. Die Informationen, vor allem am Anfang des Buches, überschwemmen einen völlig. Vermutlich ist dies für Science-Fiction-Veteranen nichts Neues. Ich habe bisher nur wenig Bücher mit dieser Menge an technologischen Begriffen gelesen. Hast du erst einmal den Anfang geschafft und wurdest in die Welt eingeführt, fällt es leichter diese zu entdecken.

Ich war gleichzeitig fasziniert und erschrocken von dieser Welt, in der die Menschheit lebt. Ich habe mich während dem Lesen zwischendurch bei folgenden Gedanken erwischt:

Wie schön wäre die Welt, wenn es keine Konflikte mehr unter den Menschen geben würde? Wenn jeder ein unbeschwertes und glückliches Leben führte, bei dem er sich keine Sorgen um Morgen macht. Krankheiten würden ausgemerzt und die Alterung mit der einhergehenden Gebrechlichkeit gibt es nicht mehr. Jeder kann seinen Trieben nachgeben, Leidenschaft wäre nur etwas, was Leiden schafft – etwas, was der Mensch nicht braucht.

Eine wunderbare Vorstellung, nicht wahr?

Doch wie sollte die Stabilität der Menschheit gewährleistet werden, wenn jeder seinen Träumen nachgehen würde?
Dies wird in dem negativ utopischen Roman „Schöne Neue Welt“ genauestens erläutert.

Menschen, die in einem Reagenzglas gezüchtet werden, denen Eigenschaften, Aussehen, Aufgabe bereits einprogrammiert werden. Konditioniert darauf, mit ihrem Leben und den einhergehenden Aufgaben glücklich zu sein. Kann das funktionieren?

„Die Menschen sind glücklich, sie haben alles, was sie wollen, und nie wollen sie, was sie nicht haben können.“

In dem Roman wird eine schrecklich schöne Zukunftsvision einer Welt gezeigt, die nur in ihrer Vorstellung perfekt ist.
Bernard, ein Charakter, der den Alphas angehört, durch einen Unfall bei seiner „Herstellung“ jedoch nur einem Gamma gleichsieht, plagen genau diese Gedanken. Er zeigt uns als Leser, was wirklich hinter der Fassade der schönen Neuen Welt steckt.

Fortschritt bedeutet nicht immer Fortschritt.

Fazit: Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und schon fast einer Warnung an unserer Zukunft gleicht.

Meine Bewertung

Grafik 5-Sterne Bewertung