[REZENSION] „Die Andoria Chroniken: Im Schatten des Panthers“ von Franziska Kamberger

Shadows Antwort war ein leises Knurren.
„Sie suchen dich.“

Der große Reinheitskrieg, die düstere Vergangenheit des Landes Andoria, war erst der Anfang einer gnadenlosen Jagd. Eine Jagd auf alles Magische.

Magisches, wie Malenia es in sich trägt und mit Hilfe ihrer treuen Freundin, der Pantherdame Shadow, zu verbergen versucht. Als sie eines Nachts aus ihrem Dorf in die Hauptstadt eskortiert wird, legt sich der Schatten der Angst auch über ihr Herz. Denn sie kennt die Gesetze des Königs ebenso wie alle Untertanen.
Die Strafe für Magie ist der Tod.

Malenia: Sie lebt mit ihrer Ziehmutter und Schwester am Rand des Reiches von Andoria. Ihr Ziehvater wurde von den Truppen des Königs auf dem Scheiterhaufen verbrannt, da dieser magische Kräfte hatte, welche in dem gesamten Reich verboten sind.
Auch in Malenia schlummern magische Kräfte, die sie jedoch aus gegebenen Gründen versteckt.

Shadow: Eine schwarze Pantherdame, mit der Malenia sich in Gedanken unterhalten kann. Sie begleitet das Mädchen bereits, seit diese sie als Kätzchen in einem Fluss gefunden und gerettet hat.

Aiden: Ein Soldat aus den Truppen des Königs. Er hat schlechte Bekanntschaft mit magischen Menschen gemacht, weswegen er eine grundlegende Abneigung zeigt.

Die Andoria Chroniken – Im Schatten des Panthers sind eine fantastische Geschichte, die von Beginn an fesselt. Sie ist aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt, was sich je Kapitel abwechselt.
Ein sehr schöner Kontrast, da hier zwei Figuren aufeinandertreffen, die unterschiedlicher nicht sein können. Du bekommst beide Seiten der Medaille aufgezeigt, wobei Malenia die der magischen Menschen „vertritt“ und Aiden hingegen die Gegenseite.
Die Jagd der magisch Begabten erinnert hier an die Hexenverbrennung in unserer Zeit.

Hier ist es schön zu sehen, wie die beiden Charaktere sich während der Geschichte entwickeln und sie sehen ebenfalls, dass es zwei Seiten der Medaille gibt. Es ist nicht alles schwarz und weiß, sondern auch manchmal etwas dazwischen.

Du spürst auch klar ihre inneren Konflikte, die die beiden Protagonisten häufig mit sich allein ausmachen wollen, bis sie merken, dass ein gemeinsames Band doch stärker sein könnte.

Es ist so erfrischend, dass Malenia nicht das wütende Mädchen bleibt, dass an ihren Glaubenssätzen festhält, sondern sich auch für andere Sichtweisen öffnet und eine großartige Charakterentwicklung durchmacht. Ebenso wie Aiden, der im Zwiespalt steht durch die Erfahrungen, die er in seinem Leben (leider) erfahren musste.

Die Pantherdame Shadow ist ein cooles Begleittier, da sie klug, sarkastisch und eben doch noch ein Tier mit den entsprechenden animalischen Bedürfnissen ist.

In den Kapiteln werden immer wieder kleine Teaser gemacht, dass der König ein großes Geheimnis hat, jedoch lange nicht weiter ausgeführt. Das fand ich ein wenig mühselig.
Zudem fand ich die Erklärung ein wenig Schwach, warum es jeder hinnimmt, dass Malenia von einem Panther begleitet wird, der klüger handelt als seine animalischen Instinkte.

Das Buch liest sich wie ein Anfang vom Ende, dem sich nun gestellt werden muss. Dieser Cliffhanger und absolut großartige Twist – ich hab niemals damit gerechnet! – bleibt hängen und du willst direkt mehr lesen.
Es ist schon ein bisschen gemein und gleichzeitig genial, wie die Geschichte aufgebaut und aufgerollt wurde. Anders, als ich erwartet hatte und wie man es aus anderen Büchern kennt. Der Knall kommt kurz, aber schmerzvoll. Und genau so ist es richtig!

Fazit: Wunderbare Charaktere in einer noch unentdeckten Welt. Ich bin gespannt, wo die Reise mit Nia und Aiden hingehen wird.